Geschichten wie diese

Unsere gesammelten Werke der letzten Jahre.


Sodom und Camorra - Ein Fest aus der Sicht eines scheidenden Königs


Es ist Samstagabend, 19:35 Uhr in Urdenbach. Meine bezaubernde Königin..

hat sich nach ein Paar Überlegungen für eine leger-elegante Version der Garderobe entschieden, die Kinder sind für den Abend versorgt und wir kommen fast trockenen Fußes im Traditionlokal an. Noch ein kurzer Blick, ob wir denn richtig sind, denn es ist absolut leer.

Ah, hinten durch sind sie alle. Ja wirklich alle: die Wildschützen fast vollständig, das Königspaar und die Prinzessin mit Gefolgschaft, die anderen Kompanien aus dem Dorf und die Kumpels aus Himmelgeist. Sogar der neue König ist schon da; er kann´s wohl nicht mehr abwarten. Wenn das alles kein schöner Empfang ist!!

Ein Schützenjahr als König wird gleich enden, dass ist ein Grund noch mal zu feiern. Noch mehr Bedeutung hat so ein Abend natürlich, wenn man den Thron besteigen darf. Es sei den beiden gegönnt, haben sie doch in einer Art Husarenstreich die Herrschaft übernommen. Wir Vier werden in einer Reihe nebeneinander an den Kopf des Raumes gesetzt. Regieren ist schließlich Arbeit und kein Kaffeeklatsch. Volkesnah wie wir sind halten wir den Kontakt zur Menge.

Der Service im Alt-Urdenbach ist freundlich, unaufdringlich und kompetent, man könnte auch sagen, die beiden rennen um ihr Leben. Das Essen schmeckt vorzüglich, es sind Varianten für jeden Appetit im Angebot. Der Raum ist uns auf Maß geschneidert, mehr Leute passen nicht rein und jede Person weniger würde die Stimmung mindern. Eng ist gemütlich. Willi, der Musiker, hat reichlich Musik aus der Vinylzeit dabei. Seine Assistentin liest, ständig auf der Suche nach neuen Trends.

Wildschütz-like werden die erworbenen Rechte an Körperteilen des Königsvogels vergeben. Eine Analogie zum Film der Pate kommt der Spannung dieser Zeremonie nur Recht. Die erfolgreichen Schützen sind alle samt Mitglieder der Mafiafamilie und werden hier erstmals mit Bild und Nennung ihres Amtes der Öffentlichkeit vorgestellt. Furchteinregende Eindrücke, origenelle Maskeraden und Familienbilder als Beweise, dass auch Mafiosies nur Menschen sind, wechseln sich ab.

Dann ist es doch so weit, wir müssen das prunkvolle Silber weitergeben. Hauptmann Dieter fasst zusammen, wer wir sind und was wir so machen und gemacht haben: richtig, als König waren wir natürlich im Schloss. Wir dürfen die Königin und die Prinzessin noch mal drücken und schon ist alles vorbei. Die Gäste haben tolle Geschenke mitgebracht, die uns das Leben noch einige Abende versüßen werden.

Noch ein paar Bier, kurze und lange Gespräche mit vielen Gästen runden den Abend ab. Danke an die Wildschütz-Kameraden für den schönen Abend.

//  Klemens Görgen



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